Die Musik war schon immer da. Um mich herum und in mir drin. Das liegt sicher auch daran, dass ich aus einem musikalischen Hause komme, aber die Musik wurde mehr als Hobby denn als Beruf betrachtet. Ich hegte durchaus den Wunsch Musiker zu werden, aber die anerzogene Skepsis und die eigene Angst nicht zu genügen oder davon leben zu können, haben mich davon abgehalten. Über Umwege bin ich letztlich doch bei der Musik gelandet.

Mit 7 bekam ich dank meiner Mutter klassischen Klavierunterricht. Immerhin neun Jahre hielt ich durch. Ich kann jedem Sänger das Erlernen eines Instruments nur empfehlen. Mit 12 wurde ich Keyboarder in meiner ersten Band. Und weil unsere Sänger-Castings recht erfolglos verliefen, hab ich es irgendwann einfach selbst gemacht.

Engagierten Lehrern an meiner Schule, dem Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim, verdanke ich meine außerschulische Ausbildung in Sachen Bühnenpräsenz und Bühnensprache. Es war vor allem die Theater-AG, die ich im Nachhinein als echte Förderung und Talentschmiede betrachte. Meine ersten Gehversuche als Schauspieler in der ZDF-Filmproduktion „Der Tod kam als Freund“ (Regie: Nico Hoffmann) oder einer Produktion des Nationaltheater Mannheim (jeweils in einer Nebenrolle) weckten natürlich Hoffnungen. Dummerweise schnitt das ZDF-Fernsehen meine Szenen raus, weil es keine Schwarz-Weiß-Szenen zu Beginn des Films zeigen wollte, auch das Nationaltheater bevorzugte einen anderen Jungen, weil ich zu groß geworden war.

Dafür wurde es dann musikalisch spannend, und zwar in Form des in der Rhein-Neckar-Region sehr erfolgreichen Musicals „Human Pacific“. Es bedeutete auch den regionalen Durchbruch des begnadeten Xavier Naidoo. Seine Stimme zum ersten Mal hautnah zu erleben, betrachte ich heute als Schlüsselmoment. So wollte ich auch singen können.

Um aber den beruflichen Weg des Sängers einzuschlagen fehlten mir die Chancen, das Handwerkszeug und die Überzeugung. Und so fand ich mich irgendwann in der Aula der Universität Mannheim und als Gesellschafter eines kleinen Unternehmens wieder. Meinen Herzenswunsch habe ich lange Zeit hinten angestellt.

Irgendwann wurde mir klar, dass dieser Weg nicht der meine ist. Ich vermisste das Musizieren und die Bühne und so suchte ich nach Möglichkeiten als Sänger Fuß zu fassen. In diese Phase meines Lebens passt der Rat des Albus Dumbledore an seinen jungen Schüler Harry Potter ganz gut: Nicht (allein) unsere Fähigkeiten machen uns zu dem was wir sind, sondern unsere Entscheidungen. Dazu gehört gelegentlich eine ordentliche Portion Mut. Ich habe alles zusammengekratzt, was ich so an Mut finden konnte und habe schlichtweg mein Leben geändert. Ich habe alle Verbindungen gekappt (außer die zu meiner Familie), was sehr schmerzhaft war - und nochmal von vorne angefangen. 

Die Mannheimer Sängerin Silke Hauck ermöglichte mir den Sprung ins kalte Wasser und nahm mich zu einem Live-Auftritt mit, der meine erste Session werden sollte. Dabei lernte ich den Keyboarder meiner zukünftigen Band kennen. Alle(!) nachfolgenden Kontakte zu Bands, deren Mitglied ich wurde, lassen sich auf diesen Moment zurück zu führen.

 

Auch der Komponist von "Human Pacific" und von dem Song "Nicht von dieser Welt, Richard Geppert, förderte mich und stärkte vor allem mein Selbstverständnis als Sänger. Er bekräftigte und ermutigte mich in meinem Wunsch Sänger zu werden.

Ich habe so viele, so unterschiedliche und beeindruckende Menschen kennengelernt, dass es ein heilloses Unterfangen wäre alle zu erwähnen und die kleinen, aber besonderen Geschichten dazu zu erzählen. Diese Begegnungen und die Erlebnisse mit diesen Menschen haben mich unendlich reich gemacht.

Ich habe es am eigenen Leib erfahren: Musik bringt Menschen zusammen und verbindet sie auf einer sehr emotionalen Ebene. Das betrifft sowohl die Musikschaffenden als auch die Zuhörer und Konzertgäste. Man singt, lacht und tanzt oder man genießt und entspannt. Und all das in einer Gemeinschaft. Musik aktiviert und berührt Herzen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es einen schöneren Beruf gibt.

Stationen //

2006
 Sascha Neuhardt holt mich in seine Band GROOVIN AFFAIRS - die ehemalige Sarah Connor-Band; bis heute bin ich deren Frontmann und wir spielen unzählige Konzerte und Events. Jeder Auftritt ist anders und es gilt immer wieder neu das Publikum zu erobern.


2006 verleihe ich Tom Schafferts Studio-Projekt T.SONIC meine Stimme und bin bis 2015 Teil der Band.

2009 feiern die FANTA4 auf dem Cannstatter Wasen ihr "Heimspiel" und ich bin als BackVoc dabei! Vielen Dank an David Maier! 

2009 starten Marcel Millot, Ralph Goedecke und Harald Zimmermann die Konzert-Reihe TUESDAY NIGHT LIVE in der Alten Wollfabrik in Schwetzingen. Jeden zweiten Dienstag im Monat widmen wir uns (THE NEWS) verschiedenen Themen und laden uns dazu großartige, musikalische Gäste ein!

 

2014 Release meines Debütalbums GEDANKENSPIEL - produziert von Thomas Mark. Es war ein aufregendes Projekt mit fantastischen Musikern wie Joerg Dudys, Marcel Millot, Sascha Neuhardt, Sevan Gökoglu, Simon Nicholls, Florian Sitzmann und Danny Fresh.